„Eine Sternstunde für den Sport!“ so lautete das Fazit der ersten Rückmeldung vom Masters-Athletensprecher auf den sozialen Medien. Das freute natürlich nicht nur Christian Weber- den Abteilungsleiter der Erdinger Leichtathleten, auch Jochen Schweitzer, Vizepräsident DLV und BLV, sowie Gerd Neubauer- der Präsident vom BLV waren hocherfreut ob des perfekten Ablaufs an allen Drei Tagen der Deutschen Masters Meisterschaften im Altenerdinger Sepp-Brenninger Stadion.
Das Wetter spielte perfekt mit, es gab kaum Regen, die Temperaturen waren optimal, die Kampfgerichte waren eingespielte Teams, die Verpflegung war auch Dank sehr vieler Kuchenspenden von Erdinger Leichtathleten ein Traum.
Selbst die Jury war arbeitslos, es gab unter den 2000 Starts nicht einen Einspruch. Das ist total ungewöhnlich, freut alle Beteiligten aber natürlich umso mehr.
Von Erdinger Seite besonders erfreulich, dass Heike Maikath vom TSV 1862 Erding im Speerwurf der W45 mit neuer Bestweite von 30,27m eine Bronzemedaille erreicht hat, zu Silber fehlten der Erdingerin winzige 26cm. Gold ging an Meissner Martina (LAC Essingen) mit 31,05m.
Zu einer Bronzemedaille sprintete auch Dieter Heimstädt von der LAG Mittleren Isar über die 100m Hürden. In 15,84sec flog der Lehrer vom AFG über die 914mm hohen Hindernisse, war zwar nicht ganz zufrieden mit seiner Zeit, freute sich dann aber doch auch über Platz 3. Weitere gute Platzierungen sammelte Heimstädt im Stabhochsprung mit 3,00m (Pl.4), Weitsprung 5,13m (Pl.5), und im 100m Sprint mit 13,10sec Platz 9.
Rüdiger Weber (TuS Eintracht Wiesbaden) steigerte am Samstag den Masters Weltrekord im Hochsprung der M60. Schon im ersten Anlauf über die 1,82m blieb die Latte liegen. „Die Wetteraussichten für den heutigen Tag waren ja eigentlich mies, so dass ich mir gestern abgeschminkt hatte, Weltrekord zu springen. Heute dann, war das Wetter überraschend stabil und gar nicht kühl. Mit Blick auf meinen Weltrekordversuch hatte das Feeling von Anfang an gestimmt“, erklärte Rüdiger Weber nach seinem Rekordsprung.
Einen weiteren Weltrekord gab es im Kugelstoßen der M85 durch Roland Heiler.
Im fünften Versuch wuchtete er die Drei-Kilogramm-Kugel auf 12,38 Meter. Zwar kam in den letzten Wochen das Training am Gerät zu kurz, aber die Basiskraft war da. Beim Ausstoß hatte ich ein gutes Gefühl, die Hüfte ist gut gekommen und die Armstreckung war da“, sagt der Athlet von der LAG Obere Murg bei Baden-Baden.
Starke Leistungen auch im Dreisprung der W65. Petra Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg) springt mit 9.73m DLV-Bestleistung. So weit ist noch nie eine DLV-Athletin ihrer Altersklasse gesprungen. Im Stabhochsprung der W70 scheiterte Ute Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) erst an der neuen Europarekord-Höhe von 2,43m. Als Siegerin stand sie mit übersprungenen 2,30m zu diesem Zeitpunkt schon fest. In der M80 verbesserte Dr. Eberhard Linke (LG Kindelsberg Kreuztal) den acht Jahre alten Dreisprung-Weltrekord auf 9,29m. In der M60 triumphierte der Unterhachinger Norbert Demmel mit der Kugel (14,60m) und dem Diskus (58,87m).
Herausragend am letzten Wettkampftag unter anderem die 19,26m im Kugelstoßen von Andi Dittmar (BIG-Basketball in Gotha). Damit steigerte er die 33 Jahre alte deutsche Bestleistung mit der 6,25kg Kugel von Klaus Liedtke um 81 Zentimeter. Da Andy Dittmar jedoch erst im Juli 50 Jahre alt wird, kann die Weite gemäß Regularien des internationalen Verbandes nicht als Altersklassen-Weltrekord anerkannt werden.
„Was ich da heute an Freundlichkeit, Kompetenz und Athletennähe erlebt habe, war grandios und hat Maßstäbe gesetzt. Vom TIC über die Gerätekontrolle bis hin zu allen Kampfrichtern an der Kugelanlage war alles superfreundlich und perfekt.“ Andi Dittmar nach seinem Sieg.
Der älteste Teilnehmer aus Bayern, Josef Riedl vom TuS Bad Aibling (Jahrgang 1931), wurde im Kugelstoßen der M90 mit 6,98m zweiter. Es siegte der ein Jahr jüngere Karl Steiner (1932 / TV Birenbach, Württemberg) mit7,88m.
Zwischen den 100m Sprints wurden Kerstin und Christian Weber vom TSV Erding eine besondere Ehre zuteil. Im Rahmen der Grußworte von Erdings Oberbürgermeister Max Gotz und BLV-Präsidenten Gerd Neubauer wurden beide von DLV-Vizepräsidenten Jochen Schweitzer jeweils mit einer silbernen DLV-Ehrennadel ausgezeichnet.
„Tolle Wettkampfstätten, moderne Wettkampf- und Datentechnik, mehr als 200 Kampfrichter, Offizielle und Helfer (meist aus der Region), der TSV Erding um seinen 1. Vorsitzenden Christian Weber, viele Masters-Frauen und -Männer aus dem gesamten Bundesgebiet und eine professionelle Moderation sorgten für familiäres Flair bei nahezu durchweg guten Witterungsbedingungen. Zwei Jahre nach ihrer Premiere schreiben die glänzend organisierten Deutschen Masters- Meisterschaften (an selber Stelle im Sepp-Brenninger Stadion) in Erding auch 2024 eine sehr gute Geschichte.“ So zu lesen auf der BLV-Seite.
Selbst am Tag danach hat der TSV Erding noch einen Sportler aus Schwabmünchen glücklich gemacht. Er hatte seinen Ehering entweder auf der Wiese am Kugelstoßplatz verloren oder auf der Wiese die uns ein Bauer an der B388 als Parkplatz zur Verfügung gestellt hat. Nach erfolgloser Suche mehrerer Personen am Vormittag ist Christian Weber ist abends um 20:30 Uhr nochmals auf die Suche gegangen und war erfolgreich. Das war dann das i-Tüpfelchen der Veranstaltung.
CW